Fritz Studer Award 2020 – Innovative Grinding Technologies
Herzliche Gratulation Hr. Dr.-Ing. Mirko Theuer
Die Fritz Studer AG vergibt zum sechsten Mal seinen Forschungspreis, den «Fritz Studer Award». Bewerber aus mehreren europäischen Ländern haben ihre Arbeit eingereicht. Hr. Dr.-Ing. Mirko Theuer hat den mit CHF 10‘000.00 dotierten Preis gewonnen.
Der Fritz Studer Award richtet sich an Absolventen europäischer Universitäten sowie Hochschulen technischer Fachrichtungen. Gesucht waren kreative Ideen und Lösungen im Bereich der Maschinenindustrie.
Konkret sollten sich die Themen diesen Schwerpunkten widmen:
- Innovative Maschinenkonzepte oder Komponenten für Werkzeugmaschinen der Präzisionsbearbeitung
- Alternative Werkstoffe im Maschinenbau
- Simulationsmodelle zum dynamischen und thermischen Verhalten von Werkzeugmaschinen
- Steuerungs- und Sensorkonzepte für Werkzeugmaschinen
- Neue oder weiterentwickelte Fertigungstechniken, speziell in der Hartfeinbearbeitung, wie Schleifen, Hartdrehen etc.
Mehrere Studien-, Masterarbeiten und Dissertationen sind bei STUDER eingegangen. Die Arbeiten hat eine fachkundige Jury ausgewertet. Diese setzte sich zusammen aus den Herren Prof. Dr.- Konrad Wegener, Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigung an der ETH Zürich, Dr.- Ing. Hans-Werner Hoffmeister, Leiter Fertigungstechnik am Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik der TU Braunschweig und Dr.- Ing. Frank Fiebelkorn, Leiter Forschung und Technologie der Fritz Studer AG. Kriterien für die Bewertung der Arbeiten waren beispielsweise die Umsetzbarkeit der Erkenntnisse in der Maschinenindustrie, Neuheitsgehalt und Qualität der Idee der Forschungsarbeit, wissenschaftlicher Gehalt, Form sowie die Richtigkeit der Aussagen und Ergebnisse.



Der Studer Award 2020 ging an Hr. Dr. Mirko Theuer vom Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen der Leibniz Universität Hannover. Mit dem Thema «Kontinuierliches Wälzschleifen von Zerspanwerkzeugen» hat er die gesamte Jury überzeugt.
Seine Arbeit befasst sich mit der Entwicklung eines neuartigen Werkzeugschleifverfahrens für die Herstellung von Zerspanwerkzeugen wie z. B. Bohrern, Fräsern oder Sägeblättern. Preisträger Mirko Theuer hat u. a. theoretische und praktische Erkenntnisse auf dem Gebiet des kontinuierlichen Wälzschleifens von Zahnrädern auf die Bedingungen einer 5-Achs-Werkzeugschleifmaschine, auf der üblicherweise solche Zerspanwerkzeuge bearbeitet werden, übertragen. Dafür hat er ein mathematisches Modell entwickelt, welches der Auslegung der Schneckengeometrie (Schleifscheibe) für die geforderten Zerspanwerkzeuggeometrien dient. Die praktischen Versuche zum kontinuierlichen Wälzschleifen zeigten, dass die Auslegung verschiedenster Werkzeuggeometrien möglich ist. Dabei können durch den neu entwickelten Wälzschleifprozess die Nuten und Umfangsschneiden eines Zerspanwerkzeugs simultan mit einer einzigen Schleifschnecke hergestellt werden, sodass nicht mehr mehrere Schleifwerkzeuge nacheinander genutzt werden müssen. Mit dem neuen Verfahren wird die Produktivität des gesamten Prozesses und gleichzeitig die Fertigungsqualität erhöht. Die bessere Fertigungsqualität zeigt sich auch vorteilhaft bei der anschliessenden Nutzung eines Fräswerkzeuges. Im Vergleich zu herkömmlichen Referenzfräsern konnte eine 15% höhere Standzeit ermittelt werden. Zahlreiche weitere Vorteile des neuen Verfahrens hat Herr Theuer in seiner Dissertation ausführlich dargestellt. Der sehr hohe Neuheitsgrad des Themas wird auch mit einer Patentanmeldung des entwickelten Verfahrens unterstrichen.