Schleifen mit offenem Setzstock

Wenn lange, dünne Teile beim Schleifen zwischen Spitzen zu stark weggedrückt werden, kann zur Abstützung ein offener Setzstock eingesetzt werden. Oft muss bei einsatzgehärteten Teilen wegen Härteverzugs zuerst vorgeschliffen werden. Dies passiert meist ohne oder mit federnd eingestelltem Setzstock. Danach werden die Werkstücke unter leichter Vorspannung und fest eingestelltem Setzstock auf Mass fertig geschliffen. Es können auch mehrere Setzstöcke eingesetzt werden.

FAUSTREGEL: Wenn das Werkstück 10-mal länger ist als der Durchmesser, sollte ein Setzstock eingesetzt werden.

Bei den meisten Anwendungen wird der Setzstock fest eingesetzt. Federnd wird der offene Setzstock nur dort verwendet, wo er zur Stabilisierung dient (schwingungsdämpfend).

Wie viele Setzstöcke können eingesetzt werden?

Feste Setzstöcke sollten in ungerader Anzahl eingesetzt werden. 1, 3, 5, je nach Platz und Länge des Werkstückes.

An welcher Position am Werkstück wird der Setzstock eingesetzt?

Der Setzstock wird neben der schwächsten Stelle am Werkstück angesetzt. Bei langen, dünnen Wellen wird er in die Mitte des ganzen Werkstückes positioniert.

Wichtig: Der zuerst zu schleifende Durchmesser ist immer derjenige, an dem der Setzstock angesetzt wird, damit wegen der Vorspannung keine Durchmesserdifferenz entsteht.

Wann sollte vorgeschliffen werden?

Bei langen und dünnen Werkstücken ist es von Vorteil, wenn die Durchmesser vorgeschliffen werden. Da der Schleifbeginn meistens an einem unstabilen Durchmesser erfolgt, könnte sich die Rundheit oder der Rundlauf beim Schleifen der anderen Durchmesser verändern. Ausnahmen sind Durchmesser in der Nähe von Zentren oder weit weg vom Setzstock. Bei Einsatzstählen sollte immer vorgeschliffen werden, zum Teil sogar mehrere Male, um den geforderten Rundlauf zu erreichen. Eventuell müssen dünne, gehärtete Teile auch gealtert werden.

Umfangsgeschwindigkeit des Werkstückes

Die Drehzahl des Werkstückes muss so gewählt werden, dass keine Eigenschwingungen während des Schleifens entstehen können. Meistens liegen die Drehzahlen unter 180 min-1, unabhängig vom Durchmesser des Werkstückes oder der Schleifscheibe.

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